
Der Rückgang im Landkreis liegt damit über dem errechneten Landesdurchschnitt von Minus 8,9 Prozent. Aber auch innerhalb des Landkreises wird es eine sehr unterschiedliche Entwicklung geben. Während die Gemeinde Hohenhameln mit Minus 23,6, Prozent den stärksten Rückgang zu verzeichnen haben wird, kann bei einem Minus von 4,9 Prozent in der Gemeinde Wendeburg noch von einer glimpflichen Entwicklung gesprochen werden. Die Stadt Peine liegt mit einem errechneten Rückgang von Minus 11,8 Prozent leicht unter dem Durchschnitt im Landkreis.
Allen an der Diskussion Beteiligten war schnell klar, dass für die Politik sich hier Herausforderungen ergeben, die von den kommunalen Ebenen allein nicht zu bewältigen sein werden. Der UB-Vorsitzende Gerd Meister: „ wir erwarten von der Landesregierung konkrete Maßnahmen zum Umgang mit der schrumpfenden Bevölkerung in Niedersachsen. Das vorgestellte Konzept von Ministerpräsident McAllister ist leider nur eine rückwärtsgewandte Bilanz seiner Regierung. Wir brauchen aber zukunftsweisende Ideen und keine Absichtserklärungen ohne Substanz“.
Anhand von vier Themen wurde beispielhaft deutlich, wo der Landkreis schon gut aufgestellt ist und wo zukünftig politische Schwerpunkte gesetzt werden sollten.
1.Für jede Region ist es wichtig, ein umfassendes und gutes Bildungsangebot vorzuhalten. Damit wird ihre Attraktivität vor allem auch für junge Familien gesichert. Hier belegt der Landkreis laut Bertelsmann Stiftung landesweit den ersten Platz, wenn es um schulisches, berufliches, soziales und persönliches Lernen geht.
2.Mobilität ist ein wichtiger Standortfaktor besonders auch für eine schrumpfende und ältere Bevölkerung. Hier müssen die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs weiter entwickelt und verbessert werden. Eine Schlüsselrolle bekommt ebenfalls eine deutlich bessere Anbindung des Landkreises an den Schienenverkehr. Hier sehen die Genossinnen und Genossen übereinstimmend einen erheblichen Bedarf.
3.Bei vielen Problemen werden der Landkreis und viele seiner Gemeinden, auf sich alleingestellt, überfordert sein. Deshalb muss rechtzeitig die interkommunale Zusammenarbeit gesucht werden. Bespiele guter Praxis gibt es bereits und sie können auch zeitnah auf ihre Umsetzbarkeit auf das Peiner Land überprüft werden.
4.Die Menschen im Peiner Land schätzen die hohe Lebensqualität hier. Attraktivität gewinnt man aber erst, wenn man nicht nur gutes tut sondern auch so darüber redet, dass man auch über die Kreisgrenzen hinaus wahrgenommen wird. Die Entwicklung eines Leitbildes und einer Zielvorstellung, wo der Landkreis angesichts des demografischen Wandels in den nächsten 20 Jahren stehen möchte, sind deshalb unerlässlich. Denn wenn man weiß, wo man hin will, kann man auch seine Imagekampagnen entsprechend verbessern.
Abschließend fasste Gerd Meister die Diskussion folgendermaßen zusammen: „Uns ist klar geworden, dass wir heute anfangen müssen damit wir den Folgen des demografischen Wandels sachgerecht begegnen können. Wir wollen, dass die Menschen im Landkreis auch morgen eine ärztliche Versorgung, die Leistungen der kommunalen Daseinsfürsorge und eine bezahlbare Infrastruktur in Anspruch nehmen können.“
Bei Rückfragen können Sie sich an den UB Vorsitzenden Gerd Meister wenden:
0170-9126426